Corona: Petition für Bildungsgerechtigkeit und Gesundheitsschutz

Themenbild von OpenPetition.de

Zahlreiche Elternverbände aus dem gesamten Bundesgebiet – darunter auch der Bundeselternrat (BER) oder der Landeselternrat Niedersachsen (LER NDS) – haben eine gemeinsame Petition „für Bildungsgerechtigkeit und Gesundheitsschutz in der Pandemie” gestartet. Die Petition richtet sich an die Bundesregierung, den Deutschen Bundestag, alle Landesparlamente und Kultusministerien. Die Forderungen der Eltern:

1.) Wir fordern einen einheitlichen, verbindlichen Stufenplan mit abgestuften Hygienemaßnahmen vor Ort. Die „Präventionsmaßnahmen in Schulen während der COVID-19-Pandemie. Empfehlungen des Robert Koch-Instituts für Schulen” vom 12.10.20 müssen unverzüglich und vollumfänglich in allen Schulen und im ÖPNV / Schülerbeförderungsverkehr umgesetzt werden.

2.) Wir fordern die schnellstmögliche Verkleinerung der Lerngruppen, so dass das Einhalten der AHA-Regeln (Anm.: Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske / Mund-Nasen-Bedeckung tragen) durch die Lernenden an den Arbeitsplätzen möglich ist. Wir fordern die Möglichkeit des Hybridunterrichts (Anm.: Mischung aus Online- und Präsenzunterricht) im Schichtbetrieb – mit Sicherung der Betreuung für berufstätige Eltern. Durch die Pandemie entstehende Wissenslücken müssen durch gezielte Fördermaßnahmen geschlossen werden. Die Teilhabe/ Einbeziehung der Minderheiten muss dabei berücksichtigt werden.

3.) Wir fordern das Aufstellen von mobilen Raumluftfilteranlagen mit Hepafilter der Stufe H14 in Klassenräumen, Mensen und Sporthallen, dazu Plexiglastrennscheiben, die Prof. Kähler empfiehlt. Sofern die Maskenpflicht in Klassenräumen eingeführt wird, muss der Bund für die Bereitstellung von sicheren, schadstofffreien Masken für alle aufkommen. Dies darf nur eine kurzfristige Übergangslösung sein, bis Raumluftfilteranlagen aufgestellt sind. Es müssen Pausen vom Maskentragen an der frischen Luft erfolgen. Die Teilhabe / Einbeziehung der Minderheiten muss berücksichtigt werden durch weitere besondere Schutzmaßnahmen.

4.) Wir fordern die Möglichkeit der sofortigen Ausweitung des digitalen Unterrichts in allen Klassenstufen, wo immer dies möglich ist. Für Schülerinnen und Schüler mit einem erhöhten Bedarf an pädagogischer Unterstützung muss es kurze Präsenzzeiten geben. Für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrenden im digitalen Bereich sind ausreichende finanzielle Mittel kontinuierlich bereitzustellen. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass das Unterrichtsfach Informatik / digitale Medien eingeführt werden kann. Ebenso muss der Bund für alle notwendigen Endgeräte bei Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften aufkommen.

5.) Kurzfristig müssen Lehrkräfte durch die parallele Vorbereitung von Präsenz- und Distanzunterricht erhebliche Mehrarbeit leisten. Diese Arbeit ist unabdingbar und muss z.B. in Arbeitszeitkonten reflektiert werden. Lehrkräfte sollten freiwillig ihr Stundendeputat erhöhen dürfen, alle Möglichkeiten der sofortigen Personalaufstockung sollten sofort umgesetzt werden.

6.) Wir fordern den sofortigen Einsatz von multiprofessionellen Teams für jede Schule, in eigener Budgetverwaltung durch die Schulgemeinschaft.

7.) Wir fordern die sofortige Einrichtung / Bereitstellung zusätzlicher Räumlichkeiten, insbesondere technisch ausgerüstete Selbstlernräume für Schülerinnen und Schüler, denen ein solcher zu Hause nicht zur Verfügung steht.

8.) Wir fordern ein gemeinsames Abstimmen und Handeln von Politik, Lernenden, Eltern und Lehrenden auf allen Ebenen, um gemeinsam Problemlösungen zur Eindämmung des Virus zu erreichen.

Begründung: Schnelles Handeln ist erforderlich, um die körperliche und psychische Unversehrtheit von Schülerinnen und Schülern, ihren Familien, Lehrkräften, weiteren pädagogischen Fachkräften etc. in der Pandemie sicherzustellen und Bildungsgerechtigkeit für alle zu ermöglichen. Alle Menschen in den Schulgemeinschaften müssen solidarisch miteinander und für einander handeln unter besonderer Rücksichtnahme ihrer schwächsten Mitglieder. Ausgrenzung darf nicht mehr stattfinden – weder sozial noch körperlich. Gesundheitsschutz und Bildungsgerechtigkeit müssen durch besondere Maßnahmen und durch finanzielle Unterstützung des Bundes in der Pandemie herbeigeführt werden!

Hier geht es zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/bildungsgerechtigkeit-und-gesundheitsschutz-in-der-pandemie

Aufruf der Elternverbände: Unterstützen Sie diese Petition! Eine Petition ist eine Eingabe, die auf die Regelung eines politischen Gegenstands abzielt, z.B. auf einen Beschluss oder die Änderung eines Gesetzes durch ein Parlament. In Deutschland ist das Petitionsrecht als Grundrecht in Artikel 17 des Grundgesetzes festgeschrieben. Erhält eine Petition innerhalb einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anzahl an Unterschriften, so erreichen die Einsender einer Petition (Petenten) in der Regel eine öffentliche Anhörung – behandelt wird das Thema so oder so, wenn die Petition eingereicht wurde. Sie können diese Petition auf der Plattform „openPetition” unterschreiben.

Die im Petitionstext unter 1.) erwähnten Empfehlungen des Robert Koch-Instituts für Schulen vom 12.10.20 können hier abgerufen werden.


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