Luftfiltergeräte für unsere Schulen – Offener Brief an Politik und Verwaltung

Der Vorstand des Kreiselternrates Lüneburg hat sich in dieser Woche wieder-
holt mit den Corona-Schutzmaßnahmen an Schulen befasst – speziell mit dem
Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten. Das Problem: Einige Landkreisschulen
würden ihre Räume gerne mit solchen Luftfiltern ausrüsten, um den Kindern und
Lehrkräften einen Unterricht unter bestmöglichen Voraussetzungen zu ermöglichen.
Aber die „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Ausstattung von
Schulen mit sächlicher Schutzausrüstung“ aus dem Niedersächsischen Ministerial-
blatt unterbindet das. Wir meinen: Der Landkreis Lüneburg als Schulträger muss
hier selbst die Finanzierung sicherstellen – so wie das auch in anderen Regionen
gemacht wird.

Kinder mit Mund- und Nasenschutz im Schulunterricht | Foto: Halfpoint, iStock

Unser Offener Brief an Politik und Verwaltung:

[…] mit Erstaunen nehmen wir Eltern im Landkreis Lüneburg zur Kenntnis,
dass den Schulen zwar ein Budget zur Anschaffung von Ausrüstung zum Schutz
vor Corona-Viren zur Verfügung steht, dabei aber die Anschaffung von Luftfilter-
anlagen explizit untersagt ist.

Das verwundert, denn selbst das Umweltbundesamt erkennt die Wirksam-
keit der Geräte bei richtiger Anwendung an. Danach sorgen mobile Luftreinigungs-
geräte dafür, dass die Konzentration an infektiösen Partikeln absinkt. Nach Tests
von Experten der Goethe-Universität in Frankfurt konnten mit den Filteranlagen in
einem typischen Klassenzimmer in einer halben Stunde 90 Prozent der Aerosole
entfernt werden. Und eine weitere Expertengruppe hat vor kurzem eine S3-Leitlinie
zur Prävention und Kontrolle der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen vorgelegt,
nach der ein Einsatz mobiler Luftreiniger als ergänzende Maßnahme zum
Lüften erwogen werden kann.

Ein Einsatz, der unserer Einschätzung nach umso wichtiger ist, da nach Schätzun-
gen des Deutschen Lehrerverbandes etwa 100.000 Klassenzimmer nicht richtig
gelüftet werden können.

Die Kosten werden pro Gerät auf 1.000 bis 3.000 Euro geschätzt. Eine Investition,
die uns auf jeden Fall sinnvoll erscheint, denn die Pandemie wird die Schulen
noch bis ins Jahr 2022 beschäftigen. Später können die Lüftungsgeräte dann
Schutz gegen Grippeviren bieten.

Vor dem Hintergrund, dass alle Schülerinnen und Schüler wieder in den
Präsenzunterricht zurückkehren, fordern wir vom Schulträger und den politi-
schen Gremien, eine Finanzierung entsprechender Luftfilter sicherzustellen –
überall dort, wo das die Schulen zur Ergänzung der Schutzmaßnahmen als
sinnvoll und notwendig erachten. Der Kreiselternrat ist fest davon überzeugt,
dass die Nutzung von Luftfiltern nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ab-
solut sinnvoll ist. Wie in anderen Regionen auch, sollte diese Forderung jetzt
bei uns zügig und unbürokratisch umgesetzt werden. […]

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